Der Mensch besitzt die Unfähigkeit, Zusammenhänge über einen längeren Zeitraum zu erkennen. Wozu müsste man sonst Allergietests machen lassen? Anhand der Nahrungskombinationen der letzten Tage oder Wochen müsste uns klar werden, was uns nicht bekommt. Doch die meisten Leute schaffen es nicht einmal, herauszufinden, dass sie, wenn sie heute Schokolade mit Nüssen oder oder gar nur Nüsse essen, morgen Pickel bekommen. Und wenn wir aber erkannt haben, dass beispielsweise eine Flüssigkeit Brechreiz hervorruft, so gelingt es uns dennoch, diese unangenehme Folge zu verdrängen, wenn die Flüssigkeit zum Zeitpunkt der Einnahme nur hinreichend gut schmeckt oder eine angenehme Zwischenzeit verspricht. Billigendes Inkaufnehmen. Die Beispiele liegen buchstäblich auf der Straße: Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, Rauchen, Fußball spielen mit gerissenem Kreuzband, Tiefkniebeuge trotz Schmerzen, bauchfrei bei winterlichen Temperaturen. Da liegt kein Segen drauf.
Alles bekannt. Alter Hut. Hat schon Oma gewusst. Aber die Frage ist: Wie groß oder klein muss die Zeit sein, nach deren Ablauf das unangenehme Ereignis eintritt, sodass wir vor der angenehmen Handlung zurückschrecken? Wer würde noch Rauchen, wenn man in 50 % aller Fälle am Folgetag Lungenkrebs bekäme und man am dritten Tag stürbe? Würden Kinder das Unterhemd „reinstecken“ wenn es draußen sofort in den Nieren piekte? Und würde man Alkohol überhaupt noch anrühren, wenn er sofortiges Erbrechen auslösen würde? Wohl kaum.
Die Zeit spielt also eine Rolle. Aber welche? Gibt es weitere Faktoren? Ich kürze es mal ab: Es gibt sie: Sie heißen Freude, Leid, Anfälligkeit (eine persönliche Konstante) und die Zeit in der Leid nach Freude eintritt. Es gelten folgende Regeln:
1.) Ist die Freude größer als das zu erwartende Leid (F>L): neigt der Mensch dazu, alles zu tun, was Spaß macht!
2.) Für Freude < Leid, gilt: wenn Freude*Anfälligkeit – Leid/Zeit > 1:
Tut der Mensch es trotzdem!
3.) Falls Sie bei Freude < Leid ungeachtet der Zeit allgemein zum Machen neigen, gehen Sie zum Arzt!