Engelhadt
Alrahman
Mittags herrscht hier buntes Menschengewimmel. Unter den Arkaden am Universitätsplatz, direkt gegenüber vom Opernhaus, kreuzen sich viele Laufwege. Hier hat im Spätfrühling das Alrahman eröffnet, eine Schnellgastronomie, wie man sie so zuhauf im Nahen Osten findet, ergänzt wird sie durch einen kleinen Lebensmittelmarkt.
Das Publikum ist ebenfalls bunt gemischt: Studenten, Geschäftsleute, Migranten. Man sitzt einträchtig nebeneinander, man könnte auch sagen: Völkerverständigung findet durch den Magen statt. Die Betreiber sind Syrer und ihre Speisekarte macht einen Rundumschlag durch die orientalischen Küchen Nordafrikas, durch die Länder der Levante, also Libanon, Syrien, Jordanien, bis weiter zu den Länder Arabiens. Alle servierten Speisen hier sind halal. Halal kann mit „erlaubt“ übersetzt werden. Das gilt vor allem für Fleisch: das vom Schwein gilt als unrein, ansonsten ist nur Fleisch geschächteter Tiere erlaubt. Fleisch gibt es in vielen Varianten: auf Spießen als Schaqaf, Kebab oder Schich Tawuk. Meist wird dazu Hummus und Mharamah, eine levantinische Paprika-Walnuss-Paste gereicht, dazu Kartoffeln oder Reis. Eine feine Variante sind libanesische Kastalita, gegrillte Lammkoteletts. Interessant schmeckt auch Schakriyah, Hähnchen in einer gekochten Joghurt-Minz-Sauce. Und aus Ägypten Hawawschi, mit gehacktem Fleisch gefülltes Fladenbrot.
Interessant ist die orientalische Küche auch für Vegetarier. Die lassen sich als Vorspeise Hummus, den würzigen Dip aus Kichererbsen, als Einzelgericht mit Fladenbrot servieren. Sehr probierenswert ist hier auch Falafel, die frittierte Version von pürierten Kichererbsen, innen zartgrün und weich, außen kross. oder Yalangi, mit Gemüse und Reis gefüllte Weinblätter. Geschmacklich sehr interessant ist das aus Palästina kommende Msaqa‘a, gebratene Aubergine mit Tomaten und Knoblauch. Schlussendlich kann man mit einer Süßspeise abschließen, Baluzah Reispudding etwa, Honig-Jogurt oder das ewig süße Halwa.