Gespräch und Diskussion mit Dr. Gerd Koenen und Dr. Rolf Hosfeld. Moderation: Stefan Nölke, Mitteldeutscher
Rundfunk (mdr)
Oktoberrevolution 1917 - in Russland kommt der Kommunismus an die Macht. Eine Utopie wird Wirklichkeit. Doch als die Utopie nach der Wirklichkeit greift, wird der Traum zum Albtraum.
Er lässt Philosophen, Revolutionäre und Politiker zu Wort kommen, und er beschreibt die Ursachen für die Anziehungskraft der kommunistischen Idee: Herrschaft und Unterdrückung, Elend und Armut der Ausgebeuteten. Er führt vor Augen führt, warum der Kampf um soziale Gerechtigkeit in einer Welt des Kapitalismus bis heute legitim und aktuell ist - aber ebenso wie und weshalb das Rendezvous des Kommunismus mit der Geschichte in Terror und Paranoia endete. Gemeinsam mit dem Kulturhistoriker und Marx-Biografen Rolf Hosfeld wird Gerd Koenen Aspekte des Werkes in der Veranstaltung am 6. Dezember 2017 aufgreifen und diskutieren. Die Idee, Geschichte und Umsetzung des Kommunismus steht dabei im Zentrum, aber es wird auch ein Blick in die Zukunft gewagt. Dr. Gerd Koenen, geboren 1944 in Marburg/Lahn, ist Historiker und selbstständiger Publizist in Frankfurt am Main. Nach seinem Staatsexamen 1972 trat er dem Kommunistischen Bund Westdeutschland bei, in welchem er sein „rotes Jahrzehnt“ erlebt. Seit den 1980er Jahren widmet sich Koenen der Geschichte des Kommunismus als freier Publizist und Schriftsteller. Beachtete Werke sind „Der Russland-Komplex“, ausgezeichnet mit dem „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2007, „Traumpfade der Weltrevolution – Das Guevara-Projekt“, ausgezeichnet mit dem Preis „Historisches Buch des Jahres 2009“ und „Vesper, Ensslin, Baader“, auch verfilmt und ausgezeichnet unter dem Titel „Wer wenn nicht wir“.
Dr. Rolf Hosfeld, geboren 1948 in Berleburg, ist Kulturhistoriker, Autor und Leiter des Lepsiushauses in Potsdam. Früh war er bereits Journalist bei der Westfälischen Rundschau und studierte u.a. Politikwissenschaft und Neuere Geschichte in Frankfurt am Main und Berlin. Er machte Karriere bei verschiedenen Zeitschriften und war als Regisseur tätig. Seit 2004 arbeitet er hauptsächlich als freier Schriftsteller und Historiker. Eine große Öffentliche Beachtung erhielten vor allem sein Werk „Operation Nemesis: die Türkei, Deutschland und der Völkermord an den Armeniern“, und seine Karl-Marx-Biographie „Die Geister, die er rief“ wurde von der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Preis „Das politische Buch 2010“ ausgezeichnet.