Am Sonntag, dem 29. Oktober 2023, 16.00 Uhr, wird in der Hochschulbibliothek Friedensau, Ahornstraße 3, 39291 Möckern-Friedensau, der Gründung des Staates Israel am 15. Mai 1948 gedacht. Kirchenhistoriker Dr. theol. Johannes Hartlapp und Jurist Dr. Harald Mueller, beides Lehrende an der Theologischen Hochschule Friedensau, sehen aus jeweils verschiedenen Blickwinkeln auf dieses welthistorische Ereignis. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Am 15. Mai 1948 endete nach UN-Beschluss das britische Mandat über Palästina. Tags zuvor, am 14. Mai 1948, proklamierte in Tel-Aviv der jüdische Politiker David Ben-Gurion, Vorsitzender des Jüdischen Exekutivrats in Palästina, die Unabhängigkeitserklärung und rief damit den Staat Israel aus. Als Folge dessen griffen fünf arabische Staaten – Irak, Ägypten, Syrien, Trans¬jordanien und Libanon – Israel an. Bis heute ist Palästina ein unbefriedetes Gebiet.
Was führte vor 75 Jahren zur Gründung des Staates Israel? Dr. Johannes Hartlapp spannt bei seinen Betrachtungen einen großen welthistorischen Rahmen: von der Einwanderung jüdischer Siedler nach Palästina im frühen 19. Jahrhundert, über den Zionismus und die Wanderungs¬bewegungen infolge der Verfolgung und Vernichtung der Juden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa. Außerdem geht er der Frage nach, inwieweit die Rückkehr der Juden nach Palästina als Bestandteil des biblischen Heilsplanes gesehen werden kann.
Dr. Harald Mueller wird die juristischen Zusammenhänge der Palästinaproblematik darstellen: von der Zeit vor und im Ersten Weltkrieg, der Balfour-Erklärung bis zur Staatsgründung 1948, den folgenden Nahostkriegen bis hin zur gegenwärtigen innenpolitischen Krise in Israel aufgrund der Justizreform.