Fast genau zum Jahrestag der Uraufführung am 21.4.1918 steht Prokofjews kürzeste und zugleich bekannteste Sinfonie auf dem Programm. Zu ihrem Beinamen „classique“ ließ der Komponist verlauten: „Erstens, weil es so einfach war; zum anderen in der Absicht, die Philister zu ärgern, und außerdem in der Hoffnung, letzten Endes zu gewinnen, wenn die Sinfonie sich wirklich als ‚klassisch‘ erwiese.“ – Jenes Klassische findet sich vor allem in der Eröffnung mit einem selbstbewussten Orchesterschlag, bevor Prokofjew munter alle Gepflogenheiten ignoriert und schon in dieser 1. Sinfonie seinen Hang zu musikalischer Ironie und humoristischer Verfremdung beweist.
Einer seiner Lehrer war Reinhold Glière, zu dessen Spezialität Solokonzerte für eher ungewöhnliche Instrumente zählten und dem das Horn eins seiner schönsten Konzerte zu verdanken hat. Hochvirtuos und melodiereich verschmelzen hier westliche Romantik mit Einflüssen musikalischer russischer Folklore.
In jedem Falle „klassisch“ kommt Mozarts Linzer Sinfonie daher, die ihren Namen dem Entstehungsort verdankt: Auf der Durchreise von Salzburg nach Wien machte das Ehepaar Mozart in der Stadt Station und als dort eine Sinfonie gebraucht wurde, komponierte Mozart innerhalb von sechs Tagen ein Werk, an dem musikalisch nichts „Hals über Kopf“ wirkt.