Die in Straßburg geborene Autorin Pascale Hugues schildert in „Marthe und Mathilde“ die Freundschaft ihrer Großmütter. Fast ein Jahrhundert verbrachten die beiden im elsässischen Colmar, mussten die abwechselnde Besetzung der Region durch Deutsche und Franzosen ertragen. – Ein sehr anrührendes, sehr persönliches Buch, das Familiengeschichte mit der „großen“ europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts geschickt verknüpft. Eine Familie zwischen Frankreich und Deutschland. Eine fast französische, nicht ganz deutsche Familie. Die Großmütter hießen Marthe und Mathilde. Ihre Vornamen begannen mit denselben Buchstaben. Sie sind im selben Jahr, 1902, geboren. Mathilde am 20. Februar, Marthe am 20. September. Sie sind beide im Jahr 2001 gestorben. Mit ein paar Wochen Abstand, ganz am Anfang des neuen Jahrhunderts, kurz vor ihrem hundertsten Geburtstag. Marthe und Mathilde haben das zwanzigste Jahrhundert Seite an Seite durchwandert. Sie waren Freundinnen, seit sie sechs waren. Auf den Stufen der Vortreppe, die am Vogesenwall 6 im Viertel Saint Joseph hinter dem Bahnhof von Colmar zu einem winzigen Gärtchen hinunterführt, sind sie sich zum ersten Mal begegnet...
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© Engelhardt