Als im Jahre 1737 die ersten Klänge der Uraufführung der neuen Sinfonie „Les Eléments“ des greisen Jean-Féry Rebel (es sollte sein letztes Werk werden) begann, glaubte sicherlich so mancher erstaunte Hörer, seinen Ohren nicht zu trauen, so neu, so gewagt und dennoch so treffend charakterisierend war diese Beschreibung des „Chaos“, aus dem sich dann langsam Licht, Luft, Wasser und Erde schälten. Aus diesem komponierten „Urknall“ entwickelt sich eine der prunkvollsten, farbenreichsten und vielseitigsten Suiten des französischen Hochbarock, sodass unser Flanieren durch das Schloss Ludwigs XIV. keinen prächtigeren Anfang haben könnte.
Ein halbes Jahrhundert später schreibt Joseph Haydn seine Sinfonie in B-Dur, die zu den Lieblingswerken der Königin Marie Antoinette gehört haben soll. Ihre Protektion der „olympischen“ Konzerte sollte jedoch nicht mehr lange währen, denn einige Jahre später schon setzte die Revolution ihrem Leben ein jähes Ende.
Am Jahrestag des Sturms auf die Bastille wiederum setzt die Handlung zu René Clairs Film „Der 14.Juli“ ein, der von den kleinen Leuten in der großen Hauptstadt erzählt und zu dem Maurice Jaubert, dessen früher Tod im Krieg 1940 seine musikalische Laufbahn jäh beendete, eine charmante, hinreißende Filmmusik voller Esprit und Leidenschaft schuf.