Objekte, die dem Zerfall ausgesetzt sind, werden Lost Places (verlorene Orte) genannt. Der Ausdruck Lost Place wird häufig gleichbedeutend mit Ruinen aus der Industriegeschichte oder nicht mehr genutzten militärischen Anlagen gebraucht. Genau solche Orte sucht der gebürtige Stendaler Dr. Frank Michael Stuhl auf, um sie wieder mit Leben zu füllen. Dies passiert entweder fotografisch sowie durch digitale Nachbearbeitung, indem die Motive derart farblich angepasst werden, dass sie wieder auf neue Weise zu strahlen beginnen. Durch bestimmte Farbgebungen erzeugt er Surreales. Der Künstler möchte „Sachen zeigen, wie man sie nicht sieht.“ Oder Stuhl belebt die sogenannten verlorenen Orte, indem er Menschen, insbesondere den weiblichen Körper, in den Fokus der Betrachtung rückt. Hierbei geht es um das Spiel der Kontraste: scheinbar tote Gebäude treffen auf sinnliches Leben. Erotische Fotografie bildet den Hauptteil seiner Arbeiten. Stuhl ist sich bewusst, dass er mit seinen Motiven durchaus aneckt. Dabei geht es vordergründig nicht um Provokation, aber er hat auch nicht die Intention, dass die Betrachter seine Werke „schön“ finden. Ihm geht es um Doppeldeutigkeit und das Anregen zum Nachdenken. „Der Betrachter soll stehen bleiben und danach etwas im Geiste mitnehmen.“
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten bis zum 24.11.18 zu sehen. Der Eintritt ist frei, über eine Spende zur Förderung der kulturellen Vielfalt wird gebeten.