Ein Jahr, bevor Bruno Taut Stadtbaurat in Magdeburg wurde, erschien sein Buch „Die Auflösung der Städte“, in dem er einen utopischen Architekturbegriff formulierte, der eine für Mensch und Seele wohltuende Wirkung haben sollte. Er wollte den Wald in die Stadt zurückholen. Wenn er eine Siedlung plante, z.B. „Onkel Toms Hütte“ in Berlin Zehlendorf, kämpfte er um jeden Baum, der ursprünglich zum Grunewald gehörte. Wenn sie nicht direkt auf dem für Gebäude reservierten Gebiet standen, sollten sie auf jeden Fall stehen bleiben. „Das Haus – Birke, Kiefer, Blume und Wiesen gehören dazu“. Dieser Satz von ihm ist dort auf einer Gedenktafel zu lesen. Bruno Taut, Carl Krayl und ihre Weggefährten machten die Stadt Magdeburg in ganz Deutschland bekannt, indem sie über 80 Gebäude bzw. ganze Straßenzüge bunt anmalen ließen. Daran will der Förderverein der Schriftsteller e. V. erinnern, wenn er im Februar/März des kommenden Jahres an zahlreichen Orten in der Stadt bunte Miniaturhäuser – groß genug für Bienen – aufstellt.
Die Bienenstöcke aus Holz werden in einer Mitmachaktion im Stil des Neuen Bauens bemalt und gestaltet werden. Damit wird der Werkstattgedanke des Bauhauses in Magdeburg aufleben. In den sogenannten Vorkursen mussten sich die Bauhausschüler handwerklich betätigen. Dazu rufen nun auch die Initiatoren des Bienen-(Bau)haus-Workshops auf.
Das entstandene Bienenhaus kann später für 45 EUR übernommen werden.