Als Gouverneur Leopold von Anhalt-Dessau - der legendäre "Alte Dessauer" - 1747 starb, hatte er in Magdeburg nach 45 Jahren Amtszeit nicht nur die stärkste Festung Preußens, sondern auch eine Stadt hinterlassen, die er mit eisernem preußischen Willen in eine barocke Perle verwandelt hatte. Doch schon etwa 100 Jahre später veränderten sich die bürgerlichen Bedürfnisse. Die ökonomischen und damit auch die sozialen Verhältnisse wandelten sich so rasant und unaufhaltsam mit der Folge, dass sich auch die äußeren Gegebenheiten bald den tatsächlichen Bedürfnissen anpassen mussten.
Erleben Sie einen Vortrag mit dem Stadtführer Siegfried K. Lorenz. Im ersten Teil der Veranstaltung erfahren Sie, wie sich aus der Asche des Dreißigjährigen Krieges eine durchaus prosperierende Stadt entwickelt hat, die in weiten Teilen wohl auch zu den schönsten im damaligen Brandenburg-Preußen gezählt haben dürfte.
Der zweite Teil wird verdeutlichen, dass spätestens um 1850 die „Moderne“ in Magdeburg Einzug hielt. Abriss, Neubau, gravierender Um- und Ausbau oder einfach nur der herrschende Zeitgeschmack ließen vom ursprünglichen Barock am Breiten Weg nur wenige originale Spuren übrig.
Als der Breite Weg 1944/45 abermals fast vollständig zerstört wurde, verschwand dann auch diese für damalige Zeiten hochmoderne Einkaufsstraße unwiederbringlich.