„Die Freiheit ist eine Tochter der Kunst“ – was aber, wenn Kunst in einem Gefängnis entsteht? Die Kunst des Schauspiels eröffnet den Akteuren einen Blick in die Tiefen der eigenen Biografie.
Zu Anfang erklären der Gefängnisdirektor und der Theaterregisseur den Inhaftierten das Projekt, es folgt ein Casting unter den Häftlingen, dann wird der Text in Angriff genommen. Und schon bald merken alle Beteiligten, dass die Auseinandersetzung mit dem Stück und den jeweiligen Rollen jeden Einzelnen von Ihnen verändert.
Sechs Monate lang haben Paolo und Vittorio Taviani den Entstehungsprozess der Inszenierung mit einer ungewöhnlichen und doch so realitätsnahen Interpretation von Shakespeares Drama begleitet. Sie zeigen, wie Shakespeares universelle Sprache den Akteuren hilft, sich auf den Charakter ihrer Figuren einzulassen, wie sie ins Wechselspiel von Freundschaft und Betrug, Macht, Lüge und Gewalt eintauchen. Ohne im Detail zu ergründen, welche Verbrechen die Männer in ihrem „wahren“ Leben begangen haben, eröffnet der Film Parallelen zwischen dem klassischen Drama und der Welt von heute, beschreibt das Engagement aller Beteiligten – und wie deren Ängste und Hoffnungen in die Inszenierung einfließen.