Ausführende:
Sabine Kaselow (Berlin) - Oboe d'amore
Stefan Kießling (Leipzig) - Orgel
Berliner Vokalkreis, Leitung: Johannes Raudszus
Werke von Frank Martin (1890-1974):
Passacaille pour orgue
Sonata da chiesa (Fassung für Oboe d'amore und Orgel)
Messe pour double Choeur a cappella
Frank Martin (1890-1974) ist einer der bedeutendsten Komponisten der Schweiz im 20. Jahrhundert. Mit "In terra pax" (1944) und "Golgatha" (1948) schuf er bis heute immer wieder aufgeführte geistliche Oratorien. Seine Messe für zwei vierstimmige Chöre entstand schon zwischen 1922 und 1926 und gehört damit noch zu seinem Frühwerk. Lange hielt er die Messe unter Verschluss, da er sie als "eine Angelegenheit zwischen Gott und mir", also ihm selbst, betrachtete. Erst 1963 fand das Werk in Hamburg seine Uraufführung. Seit der Erstveröffentlichung 1972 hat sich die Messe zu einem der beliebtesten Chorwerke für ambitionierte Ensembles entwickelt. Hörer wie Sänger schätzen die Ausdruckstiefe, die spirituelle Intensität und den melodischen und rhythmischen Erfindungsreichtum, mit dem Martin alle Möglichkeiten der zweimal vier Stimmen nutzt.
Der Berliner Vokalkreis unter Leitung von Johannes Raudszus möchte mit einem Programm an Martins 125. Geburtstag erinnern. Als Eröffnung des Abends erklingt die Passacaille für Orgel, die Martin 1944 für den Berner Münsterorganisten Kurt Wolfgang Senn, einen Schüler Karl Straubes in Leipzig, geschrieben hat. Ausführender wird Stefan Kießling sein, der neben seiner internationalen Konzerttätigkeit als Assistenzorganist an der Leipziger Thomaskirche wirkt. Zusammen mit der Berliner Oboistin Sabine Kaselow wird er danach die Sonata da chiesa pour viole d'amour et orgue von 1938 in Martins Fassung für Oboe d'amore und Orgel vorstellen. Die Messe a cappella wird das Konzert beschließen.