In den 1920-er Jahren begründeten der damalige Oberbürgermeister Hermann Beims und avantgardistische Architekten wie Bruno Taut, Johannes Göderitz, Carl Krayl sowie der Reformpädagoge Hans Löscher neben viele anderen Akteuren Magdeburgs Ruf als Stadt der Moderne.
Beim Blick auf das heutige Magdeburg begegnen dem aufmerksamen Betrachter überall in der Stadt die Zeugnisse jenes Jahrzehnts, das von gesellschaftlichem, politischem, künstlerischem und kulturellem Aufbruch geprägt war. Eine Entwicklung, die 1933 mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten jäh beendet wurde.
Die Magdeburger Straßenbahn spielte in der Entwicklung zur Reformstadt der Moderne eine gestalterische Rolle, denn sie gewährleistete die Verkehrserschließung der neuen Wohnsiedlungen und ermöglichte ihren Bewohnern Mobilität– in der Gartenstadt Reform, der Beims-Siedlung, der Anger-Siedlung in Brückfeld, der Siedlung Cracau, der Curie-Siedlung und den vielen Wohnungsbauten in Stadtfeld-Ost.
Etliche Wohn- und Geschäftshäuser sowie Gewerbebauten aus der Zeit des Neuen Bauwillens reihen sich entlang der Straßenbahnstrecken auf wie Perlen in einer Kette. Was liegt also näher, sich gemütlich in eine historische Straßenbahn zu setzen und die Zeugen des Neuen Bauens an sich vorüberziehen zu lassen?
Die Fahrten beginnen auf dem Hof des Museumsdepots Sudenburg.