Im letzten Kriegsjahr, 1918, befinden sich die beiden deutschen Soldaten Karl und Richard in russischer Kriegsgefangenschaft. Während auf Karl zuhause keine Frau wartet, erzählt Richard ausführlich von seiner Anna. Es gelingt Karl, der Gefangenschaft zu entkommen und über tausend Kilometer nach Deutschland zu kommen. Er sucht Anna auf und gibt sich als Richard aus. Anna lässt sich keinen Moment darüber täuschen, dass Karl nicht Richard ist. Weil sie aber schon kurz nach Kriegsbeginn behördlich verständigt worden ist, dass Richard gefallen sei, und angesichts der Männerknappheit während des Kriegs, nimmt sie den Fremden, der so viel von ihr weiß, bei sich auf. Rasch werden sie ein Paar und schlafen miteinander. Karl nimmt eine Arbeit in einer Munitionsfabrik auf, und Anna wird schwanger. Wenige Monate nach Kriegsende trifft Richard in der Wohnung ein. Rainer Simon fügte dem historischen Stoff Anspielungen auf seine Gegenwart mit Themen wie Schein und Realität, Opportunismus und Widerstand, die Suche nach dem eigenen Ich. Das beeindruckende Filmwerk erhielt 1985 auf der Berlinale den Goldenen Bären. Es blieb der einzige in der DDR hergestellte Film, der jemals diese Auszeichnung gewann.
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© Engelhardt