Marie und der Knecht Hans lieben sich und wollen heiraten. Doch Marie ist schon lange dem einfältigen, aus reichem Hause stammenden Wenzel versprochen. Angetrieben vom großspurigen Heiratsvermittler Kecal, der seine Provision kassieren will, drängen ihre Eltern Marie dazu, in die arrangierte Ehe einzuwilligen. Doch sie sperrt sich. Inkognito rückt Marie sich vor Wenzel in ein möglichst schlechtes Licht. Unterdessen lässt Hans Kecal in dem Glauben, er würde gegen Geld auf Marie verzichten. Nur kurz lassen die Verwicklungen Marie an Hans’ Treue zweifeln. Am Ende finden die beiden glücklich und mit elterlichem Segen wieder zusammen.
Der Komponist Bedřich Smetana gehörte zu den Protagonisten bei der Ausbildung einer tschechischen Nationalkultur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Insbesondere »Dalibor« im ernsten Genre und »Die verkaufte Braut« im heiteren Fach erlangten den Status von Nationalopern. Dabei entstand letztere eher aus Trotz, da man Smetana – laut eigener Aussage – nach seiner ersten Oper, »Die Brandenburger in Böhmen«, das Etikett eines »Wagnerianers« angeheftet hatte. Smetana würzte seine im bäuerlichen Milieu angesiedelte Oper mit Melodien, die an böhmische Volksweisen erinnern und doch einzig dem Erfindungsgeist des Komponisten entsprungen sind, mit ländlich-tänzerischem Schwung und einer mitreißenden rhythmischen Vitalität.