Bremen 1828: Als Untersuchungsrichter Droste wegen Giftspuren an Lebensmitteln alarmiert wird, glaubt er zunächst an einen Zufall. Doch schon bald muss er eine Häufung von Todesfällen in der Pelzerstraße aufklären. Dies ist die Geschichte der Giftmörderin Gesche Gottfried. In Bremen geboren und aufgewachsen, war Gesche Gottfried eine der ersten jemals identifizierten weiblichen Serienmörderinnen. Zwischen 1813 und 1827 ermordete sie 15 Menschen mit Mäusegift – darunter ihre Eltern, ihre drei Kinder, den Zwillingsbruder, drei Ehemänner, Freunde und Nachbarn. Weitere 20 Opfer überlebten. 1831 wurde sie im Alter von 46 Jahren hingerichtet. „Effigie“ folgt einer bisher unerforschten Interpretation der Mörderin und der Gesellschaft, in der sie lebte und die ihre Verbrechen so lange ignorierte. Der Film versucht gleichwohl nicht, ihre Motive vollständig zu erklären, sondern stellt sie vielmehr als Mörderin dar, die keine Reue zeigt. Ein weiteres zentrales Element ist Bremens Bourgeoisie, in deren Umgebung Gesche sich bewegte. Nach ihrer Verhaftung stellte sich heraus: viele Opfer hätten überleben können, wären Autopsien fachgerecht durchgeführt und Warnungen nicht zurückgewiesen worden. Neben den eigentlichen Mordfällen treiben Gier und politische Intrigen die Handlung von Effigie voran.