Die bewegende Geschichte des schwulen Opfers der Nationalsozialisten, inklusive Stefans Liebe zu Willi G. im KZ, wurde von Lutz van Dijk vor 25 Jahren in dem Jugendbuch "Verdammt starke Liebe" dargelegt.
Der Briefe-Band "Endlich den Mut…" zeichnet nun sehr sensibel die Beziehung zwischen Autor und Porträtiertem sowie den überraschenden Erfolg des damaligen Buches nach. Aber noch viel mehr lässt es uns bei Kosinski erkennen, mit welch großer Scham sein öffentliches Auftreten behaftet war und mit welch großem Schmerz die Verfolgung als Homosexueller im Nationalsozialismus nachwirkte.
Kosinskis Briefe sind Zeugnis dessen und sie werden von Lutz van Dijk zurückhaltend kommentiert. Der Rentner wandte sich zuerst an van Dijk, um von ihm Informationen zu möglichen Entschädigungszahlungen zu erhalten. Bereits zuvor hatte er sich mit seinem Anliegen an den damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl gewandt – ohne Erfolg. Dijk recherchierte und stellte fest, dass es für in Polen lebende homosexuelle NS-Opfer keine Unterstützung von deutschen Behörden gibt.