Am Ende des Ersten Weltkriegs stand die Weimarer Republik, die sich erstmals mit einer demokratischen Verfassung in Deutschland auf den mutigen und schweren Weg zur wirtschaftlichen wie geistigen Erneuerung einer ganzen Nation machte. In dieser Verfassung wurde erstmals das Grundrecht auf Bildung verankert. Dazu gehörte auch die Erwachsenenbildung, die seit Beginn der 1870er Jahre in vielfältig aufgestellten Vereinen und Verbänden aber auch in staatlichen Institutionen wie Museen und Bibliotheken, erste Erfolge zeitigte. Mit einem Erlass des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Konrad Haenisch (1876-1925), vom 25. Februar 1919 zur Gründung von Volkshochschulen begann auch die Erfolgsgeschichte der Magdeburger Volkshochschule. Sie gehörte mit dem Gründungsdatum 28. April 1919 zu einer der ersten in Deutschland.
Heike Heinrich, Kulturwissenschaftlerin und Programmbereichsleiterin der VHS, hat diese Gründungsgeschichte erforscht, hat die vier ersten Schulleiter für die Personenforschung erschlossen und zahlreiche Dokumente zusammengetragen. Im Erzählcafé zum 100jährigen Gründungsjubiläum stellt sie die Gründerväter und Orte des Schulbeginns vor, blickt in Stundenpläne und Programmhefte bis 1930, erzählt Geschichten und zeigt viele interessante Dokumente im Bild.
Im August wird das Erzählcafé zu 100 Jahren Volkshochschule mit einem Beitrag über die Wiederbegründung der Einrichtung nach 1945 fortgesetzt.