Die Altstadt Magdeburg mit ihren sechs evangelischen Pfarrkirchen St. Jacobi, St. Catharinen, St. Petri, St. Ulrich und Levin, St. Johannis und Heilig-Geist galt nach der Zerstörung vom 16. Januar 1945 als die Stadt der „verlorenen Kirchen“, nachdem nur St. Johannis und St. Petri mit ihren Türmen das Elbufer bestimmten. Nach der Enttrümmerung, die Sache der Stadt war, gelang es dem Evangelischen Kirchenkreis nicht, für die bis 1965 abgebrochenen Kirchen Ersatz durch Gemeindezentren zu erhalten. Der Neuaufbau der Bezirksstadt des Schwermaschinenbaus sollte ohne Kirchen von statten gehen. Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts änderte sich die Politik des sozialistischen Staates der Arbeiter und Bauern: mit einem Mal durften in den Neubauquartieren am Stadtrand auch Gemeindezentren gebaut werden. Dafür gab die Bundesrepublik Deutschland das Geld und einen Teil des Materials, die Planung und die Bauausführung fanden vor Ort statt. Auf diese Weise kamen die beiden großen Konfessionen zu einigen Gebäuden für kirchliche Zwecke.
Der Kirchen- und Rechtshistoriker Dr. Hans Seehase zeichnet diesen Weg an Hand der Baugeschichte der Gemeindehäuser in einem Erzählcafé nach.
Eine vorherige Platzreservierung in der Volkshochschule ist empfehlenswert.