Zehntausende sind bereits im Mittelmeer ertrunken, trotzdem setzt die EU-Migrationspolitik weiterhin auf Abschottung und Abschreckung. Die EU-Grenzagentur FRONTEX erhält immer mehr Geld, Ausrüstung und Kompetenzen, die Seenotrettung gehört aber weiterhin nicht zu ihren Aufgaben. Auch die Militärmission EUNAVFOR MED, mit der die Europäische Union im Mittelmeer Schleuser dingfest machen will, ist immer seltener an der Bergung von Booten mit Geflüchteten beteiligt. Gleichzeitig legen Italien und Malta die privaten Rettungsorganisationen an die Kette. Diese Politik und neue Grenzanlagen wie in Ceuta und Melilla zwingen Geflüchtete zu noch risikoreicheren Routen. Kooperationen mit Libyen, Ägypten und Tunesien sollen Abfahrten schon an den Küsten Nordafrikas verhindern.
Referent Matthias Monroy ist Wissensarbeiter, Aktivist und Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP. In Teilzeit Mitarbeiter des MdB Andrej Hunko (Die LINKE). Publiziert in linken Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien, bei Telepolis, netzpolitik.org und in Freien Radios.