An diesem Abend startet der Filmclub der Volkshochschule in die zweite Jahreshälfte. Auf dem Programm steht eine Filmreihe mit Festivalgewinnern. Den Auftakt macht der Film „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders – der 1987 beim Filmfestival in Cannes für die beste Regie ausgezeichnet wurde und auf dem Filmfestival in São Paulo 1988 den Publikumspreis gewann. Zum 30. Aufführungsjubiläum ist der Film für das Kino digitalisiert worden und kann nun wieder gezeigt werden. Damit besteht im Filmclub die Möglichkeit, in Magdeburg diesen inzwischen als Klassiker des modernen Films angesehen Streifen, erneut auf der großen Leinwand zu sehen. Die großen deutschsprachigen Schauspieler Otto Sanders und Bruno Ganz geben im Film die Engel Damiel und Cassiel mit dem himmlischen Strafauftrag, die Welt von Oben zu betrachten, das menschliche Dasein zu beobachten und Menschen mit neuem Lebensmut auszustatten. Über Berlin (West) finden sie ein reiches Betätigungsfeld. Der Film folgt dabei den üblichen Engel-Mensch-Geschichten, in denen eine unsterbliche Liebe den Wunsch nach Sterblichkeit hervorruft. Dennoch geht der zu Unrecht als Fantasy-Film bezeichnete Streifen mit Ton und Kamerafahrten ganz ungewöhnliche Wege in der Filmästhetik. Durch die Ortswahl für seine Geschichte blicken die Engel in politisch bewegenden Zeiten auf eine Stadt im „Auge des Sturms“ und auf Menschen im Wissen um die Vergänglichkeit. Es gibt traurig poetische Musik von Nick Cave und eine sehr schöne Nebenrolle für Columbo-Darsteller Peter Falk. „Eine poesievolle Liebeserklärung an das Leben, an die Sinnlichkeit und an die Begrenztheit des irdischen Daseins.“ schreibt das Lexikon des Internationalen Films.
Der Filmabend ist offen für alle Filminteressenten.
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