Die hinterlistige Marquise de Merteuil und der Frauenheld Vicomte de Valmont verbindet das Band der Verachtung. Beide haben es sich aus dekadenter Langeweile zum Ziel gemacht, mit den Waffen der Betörung ihre Mitmenschen in den Abgrund zu stürzen. Das aktuelle Objekt ihrer Zerstörungswut ist die tugendhafte Madame de Tourvel. Ihre Werte, ihr unerschütterlicher Glaube an den Anstand sind die Mauern der Bastion, die Valmont einnehmen muss, um sich endgültig als Meister seiner Kunst zu rühmen. Als Preis winkt eine Liebesnacht mit seiner vertrauten Marquise. Doch je mehr das Opfer ins Schwanken gerät, desto unsicherer werden die beiden Intriganten …
Der Briefroman aus dem Jahr 1782, erschienen kurz vor der Französischen Revolution, hält bis heute einer Gesellschaft den Spiegel vor, die Gefühle als lästiges Übel verachtet und Hinterlist und Heimtücke als Kavaliersdelikte betrachtet. In einer atmosphärischen Inszenierung mit Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach offenbart sich ein Spiel, bei dem niemand gewinnen kann.