Auch wenn er einen der begabtesten hiesigen Singer/Songwriter darstellt, ist die genre-eigene Limitierung seine Sache nie gewesen. Gregor McEwan ist viel eher sein eigenes 16:9-Format als bloß ein weiterer Junge mit Gitarre. Gregor McEwan ist nicht der hermetische Barhocker- Songwriter, der sich und seinem Solosound im Studio halt noch mal ein, zwei Geigenflächen gönnt. Nein, hier fließen unterschiedlichste Strömungen, Ansätze und Instrumente zusammen: Emo von The Get Up Kids oder The Promise Ring ist für ihn ein Thema, genauso wie das Liedermachertum selbst, aber auch Folk, Dance, große Filmmusikmomente bis hin zu Country. Jedes Stück erhält seine eigene Instrumentierung, dennoch sind die vielen Details nie Selbstzweck, der Song bleibt immer stets ganz bei sich. Auf diesem spleenigen und gleichsam pointierten Planeten McEwan möchte man einfach Zeit an sich vorbeiziehen lassen. Hier ist noch nicht alles verloren, hier klingt die Musik manchmal, als hätte Evan Dando nach „Come On Feel The Lemonheads“ noch so eine bittersüße Großtat im Ärmel gehabt. Hier ist es warm, intim und trostreich, oft auch lustig und laut. (Linus Volkmann)
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© Engelhardt