Die Malerei von Hartwig Ebersbach entsteht nicht Strich um Strich, kontrolliert vor der Malfläche, sie entsteht mit der typischen Fülle seiner Farben in intuitiv gesteigerten Abläufen von ekstatisch-expressiver Verausgabung - so auch sein Werk „Tötende Madonna“. Mit dieser verstörenden Formulierung beruft sich der Maler einerseits auf die lange Tradition von Mariendarstellungen und tritt andererseits aus deren Geschichte heraus. Seiner Madonna fehlt es nicht an feierlicher Strenge oder mütterlicher Zuneigung, ihre unverkennbar starke Präsenz wirkt körperlich und spirituell zugleich. Schon immer besaß die Malerei von Hartwig Ebersbach diese enorme Verdichtung aus physischer Wucht und metaphorischer Tiefe. Jedoch, dass die Madonna „tötet“ ist ein beispielloser Gedanke und nur mit der Dramatik des Ausdrucks zu erklären, mit welchem dieses Bild, nachdem es entstanden war, seinen Maler konfrontiert.
Hartwig Ebersbach ist in Magdeburg kein Unbekannter. Große Personalausstellungen des Leipziger Malers fanden im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen 1992 und 2002 statt. Sein Gemälde „Erdblitz II“ ist ein fester Bestandteil in der Ausstellung der Sammlung des Kunstmuseums. Die hier zusammengestellte Präsentation von Gemälden und Zeichnungen verdankt sich dem Wunsch des Malers, sein Madonnen-Bild fortan der Sammlung des Kunstmuseums zu übereignen.