Maßstabsgetreue Modelle zeigen 44 Orte von menschlichen Abgründen und humanitären Katastrophen wie das Kernkraftwerk Fukushima, das Gefangenenlager Guantanámo Bay, die eingestürzte Textilfabrik Ranza Plaza in Dhaka, Bangladesch, und eine Drogenentzugsklinik aus Deutschland. In jedes dieser Sets ist eine Ameisenkolonie entlassen. Wie kein anderes Tier weiß die Ameise mit Katastrophen umzugehen, beim Zusammenbruch ihres Nests in Bruchteilen von Sekunden. In Dries Verhoevens Miniaturen menschlicher Katastrophen versuchen siebzigtausend Ameisen ein Leben aufzubauen. Mit dem Blick der dokumentierenden Kamera auf die Ameise fordert uns der Bildende Künstler und Theatermacher heraus, die Spezies Mensch zu betrachten. Wie nehmen wir Katastrophen wahr, auch wenn wir sie nicht selbst verursacht haben? Und wie hängt das Leiden des Einzelnen mit dem Fortbestand der Bevölkerung zusammen?