Delhi ist die Hauptstadt Indiens. Mit fast 20 Millionen Einwohnern ein Moloch verfügt die Stadt über die öffentliche Infrastruktur einer europäischen Kleinstadt. Umso größer, in Maßen nicht mehr zu fassen, sind die Umweltverschmutzung und die Folgen des Klimawandels, mit denen die Bewohnerinnen und Bewohner von Delhi zu kämpfen haben. Für sehr sehr viele ist das ein Kampf um die Luft zum Atmen, um nicht ganz dreckiges Wasser, um einen Ort für die bloße Existenz. Ihnen gegenüber steht die AC-Gesellschaft, die Besitzer von Klimaanlagen (Air Condition), deren größte Sorge sein mag, daß die Strompreise steigen. Rahul Jain, der Autor dieses Films, ist auch ein „AC-Kind“. Er fängt die dramatischen Folgen von Indiens wachsender Wirtschaft in atemberaubenden Bildern ein. Er zeigt dabei nicht nur eine Stadt in der Krise, sondern schärft auch unseren Blick auf den Klimawandel. Umweltverschmutzung und Wirtschaftswachstum gehen in Indien Hand in Hand. Vor allem in der Hauptstadt Delhi wird das deutlich: Heiße Temperaturen von über 50°C sind hier keine Seltenheit, doch Klimaanlagen sind ein Luxusgut, das sich die wenigsten leisten können. An Wasser mangelt und und meist liegt eine dicke Schicht Smog über der Metropole mit ihren 20 Millionen Einwohnern. 1991 öffnete sich die indische Volkswirtschaft dem internationalen Handel. Seitdem ging es mit der Ökonomie des Landes steil aufwärts. Doch nicht nur auf Indiens Rolle als Exporteur, sondern auch auf die Klimarealität des Landes hatte das entscheidende Auswirkungen. Filmemacher Rahul Jain untersucht das am Beispiel seiner Heimatstadt, wo die wirtschaftliche Expansion in der Moderne zugleich eine dystopische Lebensrealität giftiger Luft und verschmutzten Wassers mit sich bringt.
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© Engelhardt