Johann Valentin Meder stammte aus dem fränkisch-thüringischen Raum, wirkte nach mehreren Zwischenstationen als Kantor in Reval, als Kapellmeister an St. Marien in Danzig und zuletzt am Dom in Riga. Meders Werk, heute kaum noch bekannt und teilweise verschollen, muss den Vergleich zu barocken Zeitgenossen wie Pachelbel oder Buxtehude nicht scheuen, was auch Johann Mattheson in seiner Grundlage einer Ehrenpforte (Hamburg, 1740) hervorhob. Der Sohn des Komponisten, Erhard Nikolaus, legte im Todesjahr des Vaters ein Verzeichnis an, das 129 geistliche Werke enthält, außerdem ein Singspiel, zwei Opern sowie weitere weltliche Vokal- und Instrumentalwerke. Die Besetzung des Instrumentalensembles in Meders "Oratorischer Passion nach Matthäus" (1704) für Solostimmen, fünfstimmigen Chor und Instrumente ist außergewöhnlich, da sie ein sehr frühes Zeugnis der Verwendung von Oboen in einem Oratorium darstellt.
Johann Valentin Meder: Matthäuspassion
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Klassik