Insgesamt kämpften im Ersten Weltkrieg rund 100.000 jüdische Soldaten in deutschen Armeen. 12.000 von ihnen bezahlten den Einsatz mit ihrem Leben. Auch viele junge Juden aus Mitteldeutschland gehörten zu den ersten Kriegsfreiwilligen. Der Band beleuchtet diesen lange Zeit verdrängten Teil deutsch-jüdischer Geschichte anhand von Schicksalen jüdischer Soldaten aus Magdeburg. Er zeigt auch, wie die Legende von den Juden als Drückebergern noch im Krieg und erst recht nach der Kriegsniederlage Deutschlands lanciert wurde. Antisemitismus blieb eine der Grundüberzeugungen der deutschen Nachkriegsgesellschaft – trotz des Patriotismus und des hohen Blutzolls deutscher Juden im Einsatz für ihr Vaterland.
Autorinnen sind Dr. Monika Juliane Gibas, Lehr- und Forschungstätigkeit an den Universitäten Leipzig und Jena, seit 2012 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität Magdeburg und Ulrike Krauße B. A., Studium der Kulturwissenschaften in Magdeburg. Abschluss 2014 mit einer Arbeit zum Thema jüdische Soldaten Magdeburgs im 19. und 20. Jahrhundert, seit 2014 freischaffende Historikerin und Sozialwissenschaftlerin.