Die Idee einer Kammermärchenstunde kam von Tino Grosche, dem Inhaber der Xampanyeria. „Er hatte in Berlin die Märchenhütte besucht und war von dem Konzept so begeistert, dass er mich daraufhin mit ins Boot holte“, erzählt Bard, der in Magdeburg als Schauspieler und künstlerischer Leiter der Kammerspiele bekannt ist. Dass er nun auch die Schirmherrschaft über den KammerJugendClub (KJC) hat, bereitet ihm besonders großer Freude: „Die Idee eines Kammerjugendclubs hatte ich schon sehr lange, weil es mich immer wieder erfüllt mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten, die Spaß am Theater haben“.
Neben Bard werden zwei Nachwuchstalente jeweils eins der Märchen inszenieren.
Die Tänzerin und Schauspielerin Samanta Hinz verwirklicht ihre Ideen in „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“. An der Arbeit mit jungen Menschen reizt sie vor allem die Möglichkeit, „Kindern und Jugendlichen den Raum zu geben, ohne Berührungsängste mit Kunst und Kultur in Kontakt zu kommen und selbst künstlerisch tätig zu sein.“ Die Spielfläche in der Bar beträgt 30 Quadratmeter „Dem Publikum so nah zu sein und mit ihm zu interagieren, wird eine spannende und wertvolle Erfahrung für uns alle sein.“ So viel sei verraten: „Es wird auch getanzt.“
Der dritte im Märchen-Bunde, ist Constantijn Röpke, bekannt aus mehreren Stücken der Kammerspiele Magdeburg. Er inszeniert „Hänsel und Gretel“ und freut sich auf die Herausforderung: „Raum und Zeit entstehen zu lassen, ohne wirklich viel zur Verfügung zu haben, das ist sehr interessant. Das gemeinsame Erarbeiten mit den jungen Schauspielern bereitet mir sehr viel Freude und macht Lust auf mehr. Jedes der drei Märchen hat seine eigene Erzählweise und ist damit nicht nur aufgrund der Geschichte sehr unterschiedlich.“
Schirmherr Bard ist sehr stolz auf seine Regie-Kollegen:„Für mich ist es sehr schön zu sehen, wie Samanta und Constantijn mit den Kindern und Jugendlichen (das jüngste Ensemble-Mitglied ist 7 Jahre alt) umgehen und sie zu Ergebnissen und Spielvorgängen animieren. Das machen sie toll.“
Dass man auch in jungen Jahren viel bewegen kann, zeigt diese motivierte Gruppe eindrucksvoll. Alles wird vom KammerJugendClub selbst in die Hand genommen – von der Auswahl und Beschaffung der Kostüme, dem Schreiben der Textbücher, der Inszenierung der Stücke, der Beleuchtung und Vertonung, der Organisation, bis hin zur Gestaltung der Flyer und Eintrittskarten.
Karl Schnorr, Mitglied des KJC und Sohn des Beleuchtungsmeisters des Schauspielhauses, kann es kaum erwarten, diese besondere Location für die Aufführungen in Szene zu setzen.
Der Magdeburger ist neben seiner schauspielerischen Tätigkeit für den Ton und die Beleuchtung zuständig. „Es ist super, neue Erfahrungen zu sammeln, sich regelmäßig zu treffen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Ich habe die Möglichkeit, mich gerade in Bezug auf die Technik weiterzubilden und somit in die Fußstapfen meines Vaters zu treten.“
Und genau das ist das Ziel des KammerJugendClubs: Junge Menschen zu fördern und zu fordern, sie auf den Geschmack zu bringen und für die Welt des Theaters zu begeistern.
Das Ergebnis ist ein kreatives Gemeinschaftsprojekt voller Herz für Groß und Klein.