Der Film dreht sich um eine Romasiedlung in Bulgarien. Nur ein paar Kilometer von der Touristenhochburg „Goldstrand” entfernt, liegt der Stadtteil Varna-Vladislavovo. Hierher verirren sich keine Touristen. Zwischen den grauen Plattenbauten, die während der kommunistischen Ära auf den Berg gesetzt wurden, liegt als Enklave Machlata, das Ghetto. Viele der Bewohner, die sich mehrheitlich aus Roma und Millets zusammensetzen, leben vom Kasan. Kasan heißt Container. Kasan heißt auch, die Müllcontainer nach Verwertbarem zu durchwühlen.
Der Film „Kasan” erzählt vom Leben der Familie Filipova, die schon seit Jahr und Tag im Machlata lebt. Helge Lindau begleitet die Mutter der Familie, Elena, bei ihrer Arbeit als Straßenfegerin am Goldstrand. Sie arbeitet 12 Stunden täglich, sieben Tage die Woche, für einen Hungerlohn. Der Vater der Familie, Krasso, ist mit seinem kleinen Pferdewagen unterwegs, um in den Containern von Vladislavovo nach Metall oder nach Futter für sein Schwein zu suchen. Gezeigt wird das Leben im Ghetto, deren Menschen sich trotz der Armut ihren Stolz bewahrt haben.
Die Dokumentation gibt einen Einblick in das Leben im Ghetto, ohne voyeuristisch zu wirken. Er beschreibt die Menschen dieser Enklave respektvoll, aber trotzdem aus deren Mitte heraus.
Anschließend gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Helge Lindau.