Der Zeitpunkt ist gut gewählt: Kasper ist in schlechter Verfassung, von Zweifeln geplagt, und der Vorhang hebt sich ein letztes Mal. Ein Knäuel schlimmster Intrigen wird gesponnen, denen er nur entkommen kann, wenn er sich auf seine ursprünglichen Kräfte besinnt – und den Fluch des vorgeschriebenen Textes bricht. Denn wenn der Tod das Textbuch schreibt, wird das Leben schwierig …
Lutz Großmann spielt virtuos mit den Archetypen des Kaspertheaters und schickt sie durch die Fallstricke unserer Gegenwart. Das Publikum rechnet mit dem Schlimmsten – meist zu Recht – und hat dennoch ein diebisches Vergnügen an all den fatalen bis finalen Verwicklungen. Ein temporeiches Solo mit schwarzem Humor, doppeltem Boden und überraschender Tiefe. Nach über 20 Jahren auf der Bühne geht das Erfolgsstück nun auf Abschiedstournee. Deshalb in Magdeburg – wirklich zum allerallerletzten Mal – eine Art Dernière. Doch der Kasper wäre nicht der Kasper, würde er sich einfach so beerdigen lassen, ein für alle Mal. Kasper tot. Schluss mit lustig? Versprechen können wir das nicht.
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© Jesko Döring