Dabei vollzieht die in schwarze Kimonos plus weiße Stirnbänder gekleidete Ausnahmetruppe den Spagat zwischen mal bodenbebendem Akustik-Orkan, mal dezenter Rhythmik und dem zart-sanften Klang der Bambuslängsflöte (Shakuhachi). Das 16-köpfige, energiegeladene Ensemble aus Osaka um Shakuhachi-Meister Chiaki Toyama bietet atemberaubendes für Augen und Ohren. In wechselnden Gruppierungen und mittels unterschiedlich großer Röhrentrommeln (Taikos) wird in unfassbarer Synchronizität und dann wieder kontrastierend ein Rhythmus geschlagen, der die Zuhörer in seinen Bann zieht.
Bisweilen kommt gar eine imposante, liegende Röhrentrommel zum Einsatz, deren Bespannung ein Athlet mit zwei massiven, unterarmdicken Stöcken bearbeitet. Klangliche Gegenstücke bilden Flötentöne, deren fernöstliche Melodien auf Anhieb verzaubern. So entsteht eine auch für Europäer magische Musik, welche die Spiritualität Japans sinnlich erlebbar macht. Verständnis für so viel in Traditionen verwurzelte Kunstfertigkeit wird dadurch vertieft, weil vor jedem Stück ein kurzer, gesprochener Text die Bedeutung der jeweiligen Lieder erklärt. Sie handeln beispielsweise vom Eins-Sein zwischen Körper und Geist, der Lebensfreude, der Natur, der Kraft der Jahreszeiten oder dem Glaubenssatz „vorwärts gehen, ohne zurückzuschauen“.
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