Die achtzehnte Ausstellung des Kunstvereins HERBSTSALON e.V. im Elbfoyer des MDR-Landesfunkhauses widmet sich in der künstlerischen Begegnung zwischen der italienischen Malerin Claudia Buttignol aus Conegliano (Italien) und dem Bildhauer und Metallgestalter Klaus Cenkier aus Ziesar. Sie ist unter dem Motto „Heimat – eine Suche“ ein Projekt in Kooperation mit der Vereinigung deutsch-italischer Kulturgesellschaften (VDIG).
Der Kunstverein lernte Claudia Buttignol 2018 in Sacile (Italien) kennen. Ihre Werke sind von ganz besonderer Poesie und Zartheit. Sie hat Literaturwissenschaften studiert, und so zitiert sie oft Literarisches, wie - ganz aktuell - ihre Auseinandersetzung mit Franz Kafka. Sehr viele ihrer Arbeiten sind in Weiß gehalten und haben eine ätherische Anmutung. Vieles lässt sie in der Schwebe. Doch es gibt ebenso Kraftvolles in ihrer Malerei, das sich der Bewältigung von Vergangenem widmet und dabei durchaus provoziert. Sie bietet keine leichte Kost. Buttignol verarbeitet sehr gern Vorhandenes, recycelt, widmet Materialien um. Zum Thema „Heimat“ hat sie einen Zyklus geschaffen, den sie bereits in einer Personalausstellung in Italien zeigen konnte.
Klaus Cenkier ist Bildhauer und Bildgießer. Er beherrscht sein Handwerk, ist dem Material verbunden, ja, er hat es verinnerlicht. In einer alten Stallanlage in Ziesar hat er sich eine eigene Gießerei eingerichtet, in der er seine sowohl kraftvollen als auch feingliedrigen Objekte in Metall entwirft und fertigt. Er ist ein Tüftler, begegnet dem Material experimentierfreudig und betrachtet es als Herausforderung. Cenkier hat an zahlreichen Symposien teilgenommen und wurde vielfach geehrt. Die Otto-von-Guericke-Universität verlieh ihm den Titel „Ehrengießer“.
Die gegensätzlichen Materialien, mit denen Cenkier und Buttignol ihre Positionen zum Thema „Heimat“ zeigen, erzeugen eine interessante Spannung und regen zum Nach- und Weiterdenken an. Der Kunstverein freut sich sehr, dass die Werke beider Künstler gemeinsam im Landesfunkhaus zu sehen sein werden.