Seit Mitte der Neunzigerjahre produziert die Stockholmer Band ihre schillernden LPs, prall voll mit eingängigen Melodielinien, die dem Lead-Sänger, Gitarristen und Songschreiber Karl Larsson den Ruf eines herausragenden Songwriters beschert haben. Mit „Even The Good Days Are Bad“ bringen sie nun den Nachfolger des 2015 erschienenen „Sea Of Clouds“ und damit ihr insgesamt zehntes Album auf den Markt. Es enthält acht Songs aus Larssons Feder, die ihn auf dem Höhepunkt seines Schaffens zeigen, wie auch die gesamte Band auf diesem Album ein neues Level in punkto Energie, Aufrichtigkeit und Brillanz erreicht.
Zusammen mit der langjährigen Rhythm-Section, bestehend aus Magnus Olsson am Schlagzeug und Rikard Lidhamn am Bass, entstand das Album im legendären Studio Gröndahl in Stockholm. „Ganz analog, und dazu jede Menge externer Geräte. Ganz klassisch eben“. Doch auf dem Weg zum ewig leuchtenden Stern am Pop-Himmel trat etwas Unerwartetes ein: eine globale Pandemie. Das Album war so gut wie fertig, aber durch die Krise wurden sämtliche Prozesse langsamer und komplizierter. Noch bedeutsamer aber: Das neue Album erhielt einen gespenstischen, zutiefst prophetischen Charakter. Der Titelsong spiegelte mit einem Mal die Stimmung des gesamten Planeten wider. Und wenn Larsson „Alone“ singt, fühlt es sich an, als würde er die Isolation, die wir alle erlebt haben und erleben, in Worte fassen und uns dadurch ein wenig von der Last nehmen. Das Ergebnis ist durch und durch kathartisch, also genau das, was die Mediziner uns für 2022 verschrieben haben. „Egal, was es für Gefühle auslöst, lass sie kommen“, sagt Larsson über „Even The Good Days Are Bad“, gefolgt von dem folgenden Ratschlag: „Am besten klingt es laut.“
Info
© Engelhardt