Ein KI-Audioexperiment von Christine Nagel
Eine Radio-Moderatorin nutzt ein individuelles Sprachsynthese- und Sprech-Erkennungstool, um ihre persönliche KI-Stimme zu entwickeln. Als sie das Spiel ins Laufen bringt, meint sie Freiheit zu gewinnen. SIREN, Maries künstliche Stimme, verbindet sich mit allen möglichen lebenden und toten Geistern im Netz, unter anderem mit Hannah Arendt, deren Äußerungen und Ideen verfügbar geblieben sind. SIREN stellt ihr Fragen, die unsere Gegenwart betreffen. Christine Nagels Hörspiel thematisiert, was die Digitalisierung mit der menschlichen Stimme machen kann - und das, was (möglicherweise) nicht gelingt. Dies betrifft zum Beispiel ethische, rechtliche und Fragen der Firmenphilosophie der Anbieter und Programmierer von Sprachtools. Neuronale Netzwerke ermöglichen, dass sich KI-Stimmen selbst generieren. Sie reichern sich an mit Wissen und Strukturen des im Internet verfügbaren Materials. Doch wer ist der Urheber? Wer übernimmt die Verantwortung für die Lügen, die durch sie in der Welt sind und Marie zugeschrieben werden? Und: Was ist das Menschliche an der Stimme? Die KI-Stimme SIREN wurde für diese Hörspiel-Produktion programmiert. Damit befragt Christine Nagel spielerisch die technischen Entwicklungen unserer Gegenwart mit den dem Hörspiel eigenen Mitteln und stellt akute, gesellschaftspolitische Fragen.
Mitwirkende:
Mit Paulina Bittner (Marie), Ilse Ritter (Seele), Dietrich Eichmann (Dr. Leopold Gran, Redakteur in Ruhestand), Paul Hentze (Theobald Fahl, Redakteur), Lauren Newton (Gesangslehrerin), Lena Stolze (Ärztin), Manuel Bittorf (Sprechstundenhilfe), Birgit Beßler (Bankangestellte), einer KI-Stimme sowie Prof. Ingo Siegert, KI-Forscher Joscha Bach und Stimmen aus dem täglichen Leben.