1953. In einem London, das sich immer noch von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs erholen muss. Der erfahrene Beamte Williams ist ein ohnmächtiges Rädchen im Bürokratie-Getriebe dieser Stadt, die mit dem Wiederaufbau kämpft. Erschlagen von den Aktenbergen auf der Arbeit und einsam zuhause, fühlt sich Williams’ Leben jedoch für ihn schon seit Langem leer und bedeutungslos an. Dann zwingt ihn eine erschütternde medizinische Diagnose dazu, Bilanz zu ziehen – und zu versuchen, die Erfüllung zu finden, bevor sie unerreichbar wird. In einem Badeort, begleitet von einem dekadenten Einheimischen, flirtet er zunächst mit dem Hedonismus, bevor er diesen als seine Lösung verwirft. Zurück in London fühlt er sich von dem natürlichen Tatendrang von Margaret angezogen. Die junge Frau arbeitete ihm früher zu und möchte nun aber ganz auf den eigenen Füßen stehen. Und dann kommt Williams an einem Abend die Erleuchtung. Eine, die so einfach und zugleich doch so tiefgründig ist. Mit neu gefundener Energie und mit der Hilfe von Peter, einem idealistischen Neuzugang in Williams’ Abteilung, macht er sich daran, ein Vermächtnis für die kommende Generation zu erschaffen. Mit „Living“ haben Regisseur Oliver Hermanus und Drehbuchautor Kazuo Ishiguro einen Klassiker des Meisters Akira Kurosawa neu interpretiert. Bill Nighy ist die ideale Besetzung für die Hauptfigur, die im London der 1950er Jahre lebt, einer Stadt, die sich immer noch nicht vom Zweiten Weltkrieg erholt hat. Einfühlsam und präzise zeichnet das Drama das Portrait eines Mannes, der erkennen muss, dass er sein Herzensprojekt in Angriff nehmen muss, wenn er seinem Leben doch noch einen tiefergehenden Sinn geben möchte.