Nun kehrt er mit dieser späten, für viele unerwarteten Werkschau zurück an die Elbe, wo er die längste Zeit seines Lebens verbrachte. Der Name Biedermann ist in Magdeburg natürlich ein Begriff. Man kennt sein Hauptsujet „Mensch“, den couragierten Schwung seiner Linien, den nicht minder ambitionierten Umgang mit Farbe, den nicht zuletzt von den Kunst- richtungen des frühen 20. Jahrhunderts beeinflussten, expressiven Malstil, der bei ihm in eine eigene Bildsprache mündete.
Bereits zum dritten Mal ist die „Kunstwerkstatt“ sein place to be. In Buckau zeigt er noch nie ausgestellte, ältere Gemälde und Graphiken, die das Thema Krieg berühren, es zu durchdringen versuchen und unter die Haut gehen sollen. Und er schuf noch einmal zwei Großwerke, auf die man gespannt sein darf und die die Schwerpunkte dieser Exposition bilden werden. Goya, Dix, Picasso? Ja. Ja. Ja. Und wie. Und Biedermann? Ohne Pathos ebenfalls Ja. Und wem die spekulativen, in die Zukunft gerichteten und aus einer Bedrückung geborenen Begriffe der Sehnsucht, Hoffnung und Ahnung in den Sinn kommen: Es bleibt jedem überlassen, welchen Raum er seiner individuellen Interpretation geben will und kann. Sucht das Dunkle die Helligkeit? Man muss zunächst einmal hingehen.