Als Sohn eines Stasi-Mitarbeiters wächst Andreas W. mit einem klaren Weltbild auf: Der Sozialismus ist gut, alles was aus dem Westen kommt schlecht. Erst durch die Bekanntschaft mit dem Punker Ronny erweitert sich Andreas Horizont und schließlich stellen ihn die revolutionären Unruhen im Herbst 1989 vor eine Entscheidung: Bleibt Andreas seinem Vati zuliebe Zuhause oder wagt er sich in den Dom, wo Visionen einer neuen Gesellschaft entstehen?
Für ihre Erzählung "Das Land hinter der Mauer" recherchierte die Autorin Sophia Alt mehrere Jahre in Magdeburg. Dabei sprach sie sowohl mit Rentnern im Stadtpark, die im Tohuwabohu der Nachwendezeit mehr als nur ihren Beruf verloren, als auch mit bedeutenden Protagonisten der friedlichen Revolution. Im Anschluss an die Lesung lädt sie alle Zuhörer ein, sich in einer gemeinsamen Diskussion zu fragen: Gibt es die Mauer noch - in Form von Vorurteilen und unterschiedlichen Blickwinkeln auf Geschichte und die aktuelle Politik? Und wo begrenzt jeder Einzelne sich im Alltag durch festgefahrene Denkgewohnheiten?
Der Magdeburger Saxophonist Frank Schöpke, der die Autorin beim Schreiben inspiriert hat, belgeitet an diesem Abend die Lesung musikalisch.