Der Kurzfilm „Still Life“ entstand 2014 und bewegt sich zwischen Naturdokumentation und experimentellem Essayfilm. Der anfängliche authentische Naturraum wandelt sich im Laufe des Films zu einer zusehends künstlichen Bildwelt; vom majestätisch gleitenden Rotmilan zum ausgestopften Hasen. In „Kaltes Tal“ (2016) setzen sich Fischer und Krell mit einem Paradoxon auseinander: Die menschengemachten Schäden in der Natur lassen sich nur durch weitere Zerstörung der Natur reparieren. Dies wird an einem Kalktagebau sichtbar. Das geborgene Material wird verarbeitet und durch eine Waldkalkung der Natur zurückgeführt, um der Bodenbelastung durch sauren Regen entgegenzuwirken. Die Videoarbeit „Umbra“ (2019) widmet sich gewöhnlichen, sowie seltenen optischen Erscheinungen der Natur. Diese Phänomene rufen Vertrautes wie Schatten oder Spiegelungen auf einer Wasseroberfläche hervor; aber auch ungewöhnliche Erscheinungen wie das sogenannte „Brockengespenst” oder den Lochblendeneffekt während einer Sonnenfinsternis. Sie alle eint ihre nicht greifbare, flüchtige Präsenz.
Die Kurzfilme erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Dokumentation 2016 für „Kaltes Tal“ und den Goldenen Bären für den Besten Kurzfilm bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2019 für „Umbra“.