Seit ihrer Entdeckung hat die Zahl π nichts an Faszination eingebüßt. Als Konstante der Natur ist sie allerdings weit mehr als nur eine mathematische Größe. Im Klang, allgemeiner noch: in der Schwingung ist sie präsent, in jedem Kreis und jeder Kugel, die wir wahrnehmen. Letztlich ist sie permanent, ohne dass wir uns dessen bewusst wären, auf die eine oder andere Weise in optischen und akustischen Zeichen des Alltags und der Kunst verborgen.
Das π - Projekt widmet sich diesem Phänomen und beleuchtet es von Seiten der bildenden Kunst und der Musik in seiner Eigenheit, Unvorhersehbarkeit, Schönheit und Poesie.
Das π - Projekt ist darüber hinaus eine Begegnung von Bildender Kunst, Musik und Mathematik. Es geht um die Rückbesinnung der Verbindung der heute so scharf getrennten Bereiche von Wissenschaft, Kunst und Philosophie.
Das π - Projekt kreist um Aspekte wie Transzendenz, Unschärfe, Unendlichkeit, Nicht-Zyklizität und Stochastik, um die Bedeutung von Zeichen und Symbol sowie Synästhesie. So wird π, die Konstante der Natur, in diesem Projekt eine zusätzlich zu ihrer natürlichen Omnipräsenz bewusst eingesetzte Konstante, die Schaffens- und Wahrnehmungsprozess gleichermaßen durchdringt.
Korvin Reich präsentiert eine Serie von Zeichnungen im Großformat. Thematisiert werden sowohl die Zahlenfolge und der Kreis an sich, aber auch die Widerspiegelung des mathematische Phänomens in anderen Bereichen (z.B. Riemann-Zeta-Funktion und Leibnitz-Reihe) sowie die Beschäftigung mit der Darstellbarkeit des Unendlichen.
Die Handzeichnung ist Korvin Reichs bevorzugtes Gestaltungsmittel. Allerdings ist die Art der Darstellung oft so detailreich oder exakt, dass sie teilweise an Computerdarstellungen erinnert. Den Betrachter auf diese Weise aufs Glatteis zu führen, ist durchaus beabsichtigt. Die Ebenen von Anschein und Wirklichkeit werden hierbei hinterfragt.
Die 52-minütige Klanginstallation π - Klang der Unendlichkeit? von C. René Hirschfeld wurde digital erarbeitet und erklingt über Lautsprecher, enthält jedoch auch verarbeitete analoge Klänge und Passagen sowie sparsam eingesetzte musikalische Zitate aus Zeiten vor der Digitalisierung: Verweise an Komponisten der Vergangenheit, deren Musik in besonderer Weise Transzendenz und Unendlichkeit zu spiegeln scheint. Zudem wurden Texte von Giordano Bruno und Nicolaus von Kues eingearbeitet.