Philosophischer Salon mit Janina Otto ( M.A. Philosophie)
Symbolische Formen sind je eigene Weisen, die Welt zu gestalten und zu verstehen. Sie sind Wahrnehmungsweisen und Formungsarten der Welt. Cassirer nennt beispielsweise den Mythos, die Wissenschaft oder die Religion. Der Mensch deutet die Welt, wenn er sich mit ihr auseinandersetzt, unter verschiedenen Aspekten. Jede Formungsweise kristallisiert etwas anderes aus der Welt der Erscheinungen heraus. Jede bringt uns ein Stück Wahrheit der Beschaffenheit der Wirklichkeit. Wir haben es bei Cassirer also mit einer Pluralität welterschließender Funktionen zu tun. Die Welt kann aus mehreren Dimensionen gedeutet werden, je nachdem, welchen geistigen Standpunkt man vertritt. Ein tief religiöser Mensch wird sich in seinen Weltbeschreibungsversuchen immer von religiösen Aspekten leiten lassen, beziehungsweise werden diese stets latent mitschwingen. Er sieht seine Welt durch die religiöse „Brille“, während beispielsweise ein Atheist die Komplexitäten der Welt aus wissenschaftlicher Perspektive zu verstehen sucht.
Wahrheiten gibt es im Plural und alle Urteile über Dinge, Kausalitäten und sonstige Gegebenheiten, sind relativ wahr im Bezug auf ihren Punkt der Betrachtung.
Eintritt: frei, über eine Spende zur Förderung der Kulturarbeit freuen wir uns.