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A newborn baby
Neugeborenes
Der junge Inder Raphael Samuel zieht gegen seine Eltern vor Gericht, weil diese ihn ohne sein Einverständnis zur Welt gebracht haben. „Ich liebe meine Eltern“, meint Samuel in einem Interview mit The Print, „und wir haben eine großartige Beziehung, aber sie haben mich für ihr Glück und ihre Freude bekommen.“ Er habe dem Ganzen nicht zugestimmt – was die Entscheidung seiner Eltern, ihn zu zeugen, zu einem Verbrechen mache. „Ist ein Kind in diese Welt zu zwingen und es dann zu einer Karriere zu drängen nicht Kidnapping und Sklaverei?“, fragt er. Samuel kann auf eine philosophische Strömung mit wachsender Anhängerschaft zurückgreifen. Der sogenannte Antinatalismus sieht im menschlichen Leben in erster Linie eine Abfolge von Leid und hält es von daher für moralisch geboten, keine Nachkommen zu zeugen.
In seinem Buch „Better never to have been“ beruft sich der in Kapstadt lehrende Philosoph David Benatar ebenfalls auf eine ethische Asymmetrie, um den Antinatalismus zu begründen. Benatar meint, dass im Falle der Nichtfortpflanzung die Abwesenheit von Glück (das ein weiterer Mensch erlebt hätte) nicht schlecht ist, während im Falle einer Fortpflanzung die – unvermeidliche – Anwesenheit von Leid, das ein weiterer Mensch erleben würde, schlecht sei. Deswegen sei es besser, sich nicht fortzupflanzen.
Interessierte sind herzlich willkommen. Diskussionsfreude nicht vergessen!
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