Philosophischer Salon mit Janina Otto (M.A.Philosophie) zum Thema: Warum das „monologische Ich“ so unglücklich ist - Émile Durkheim „Der Selbstmord“
„Der Zustand der Gesellschaft macht das Individuum zur leichten Beute des Selbstmords.“ Bedeutet: als soziales Wesen ist das Individuum enorm davon abhängig, wie es mit seiner Umwelt zurechtkommt.
Die gegenwärtige Zeit scheint zu bestätigen, dass die individuelle Suche in den Mittelpunkt rückt - zu Lasten von Gemeinschaften. Émile Durkheim behauptet bereits in seiner 1897 erschienenen Sozialstudie „Der Selbstmord“, dass dieser „im umgekehrten Verhältnis zum Integrationsgrad der Kirche, der Familie und des Staates steht“.
Mit anderen Worten: die Resilienz (psychische Widerstandskraft in Krisen) ist umso größer, je stärker man sich mit einer Gruppe oder einem Gegenstand verbunden fühlt. Wir Menschen sind so gebaut, „dass es für unser Handeln ein Ziel geben muss, das (über uns) hinausgeht.“
Wenn die Korrelation stimmt, dann stellt sich heutzutage die Frage, ob wir dem Individualisierungsstreben etwas entgegensetzen sollten. Der Soziologe Durkheim hat entdeckt, dass paradoxerweise in Kriegszeiten die Selbstmordrate gegen null tendiert:
„Wenn alle Menschen zusammenstehen müssen, um einer gemeinsamen Gefahr die Stirn zu bieten, dann denkt der Einzelne weniger an sich selbst und mehr an die gemeinsame Sache.“ Gemeinsam wollen wir seine Aussagen auf die Gegenwart beziehen.
Interessierte sind herzlich willkommen. Diskussionsfreude nicht vergessen!
Eintritt: frei-willig, über eine Spende zur Förderung der kulturellen Vielfalt freuen wir uns. Um eine Voranmeldung zur Einschätzung der Anzahl der Sitzplätze wird gebeten.
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