Janina Otto erklärt aus ihrer Sicht, warum Kultur lieber live und in echt statt auf dem Bildschirm konsumiert werden sollte. Als Argumentationshilfe dient ein Klassiker der Medientheorie: „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ des deutschen Philosophen Walter Benjamin aus dem Jahr 1936. Seit Mitte der 1980er Jahre gilt er als eines der Gründungsdokumente der Kultur- und Medientheorie der Moderne. Darin beschreibt Benjamin anhand des Begriffes der Aura, dass die Wahrnehmung eines Kunstwerks auf einem Bildschirm, d.h. in der Reproduktion, eine andere ist als, wenn man sich direkt vor dem Kunstwerk befindet. Die Einzigartigkeit, das Hier und Jetzt gehe in der Reproduktion verloren. Die Aktualität des Textes ist frappierend!
Passend zur Coronakrise wird im Vortrag darauf eingegangen, wie wichtig Kultur für den Menschen ist und wieso man diese viel lieber in der Öffentlichkeit statt zu Hause in den eigenen vier Wänden in Isolation erleben sollte. Wir wollen uns nicht ans Zuhausebleiben gewöhnen.
Aufgrund der Schließung des Hauses erschien dieser Vortrag bereits im Vorfeld auf youtube. Zur Vorbereitung sei hier das Video empfohlen: https://www.youtube.com/watch?v=THZzC-I1fCs