Niemand will ein Arschloch sein. Alle sind davon überzeugt, dass die anderen die Bösen sind. Alle sind davon überzeugt, immer auf der richtigen Seite zu stehen.
Was passiert, wenn statt Diskurs nur noch Blockade als einziger Weg der Kommunikation verstanden wird, sehen wir immer prominenter in den politischen Ereignissen unserer Gegenwart. Statt miteinander zu arbeiten, verlieren wir uns darin, uns für immer für eine Seite entscheiden zu müssen. Wo einst Sorgenfreiheit war, muss man jetzt den Weltschmerz tragen. Wo einst Kindheit war, ist jetzt politischer Kampf. Wenn sich die ganze Welt also immer um einen Stuhltanz dreht, dann kann man vermeintlich von einer friedvollen Atmosphäre sprechen. Alle sind gleich, eine Gruppe, eine Einheit, eine Familie. Bis einigen von ihnen irgendwann auffällt, dass man mit einem Stuhl noch mehr machen kann, als täglich Stuhltanz zu spielen, und selbst hier die Wirklichkeit Einzug findet.
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© Engelhardt