Die Revolution ist ausgebrochen und das einst privilegierte Grafenpaar Almaviva ist mit seinen Bediensteten Figaro und Susanna auf der Flucht. Bei ihnen ist auch Serafin, der herangewachsene Sohn der Almavivas, sowie Angelika, das aufgenommene Mündel des Grafen. Doch die Flucht misslingt: Ein zwielichtiger Major setzt die Gruppe fest. In der Folge offenbart sich Sicher-Geglaubtes als fragil: Graf Almaviva versucht seinen gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten, verstrickt sich deshalb in Betrügereien und landet zeitweise im Gefängnis. Figaro scheint sich mit der neuen Zeit gut arrangieren zu können. Doch im Verhältnis zu Susanna zeigen sich Risse: Weil Figaro ihr das gemeinsame Kind verweigert, das Susanna sich sehnlichst wünscht, geht sie mit Cherubino fremd, der im Ort einen Nachtclub betreibt. Derweil unternimmt der Major alles, um die Familie Almaviva weiter ins Verhängnis zu stürzen …
Die Operngeschichte kennt den umtriebigen Barbier Figaro und sein Umfeld aus Werken wie "Der Barbier von Sevilla" (Rossini) oder "Die Hochzeit des Figaro" (Mozart), die beide auf Komödien des Franzosen Beaumarchais basieren. Mitte der 1930er Jahre spann der Dramatiker und Romancier Ödön von Horváth die Vorgänge um Figaro, seine Braut Susanna, das Grafenpaar Almaviva und den jugendlichen Schwärmer Cherubino weiter. Horváths Stück »Figaro lässt sich scheiden« wurde schließlich für die russisch-britische Komponistin Elena Langer und den englischen Opernregisseur und Autor Sir david Poutney 2015 zur Grundlage einer neuen "Figaro"-Oper.