Es scheint, als würde der russische Angriff auf die Ukraine die Menschen in Ost- und Westdeutschland erneut entzweien. Die historischen Gründe dafür beginnen mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren – schließlich lebten die Ostdeutschen fünf Jahrzehnte lang Haus an Haus mit einer halben Million sowjetischen Soldaten und Zivilbeschäftigten. Wie unterscheiden sich die Erfahrungen beider Nachkriegsbevölkerungen mit den Sowjetrussen, mithin Russen und Ukrainern? Anhand detaillierter Einblicke in das deutsch-sowjetische Neben- und Miteinander – von politischen Manifestationen über gemeinsame Alltagserfahrungen bis hin zu persönlichen Freundschaften und Liebesbeziehungen – bietet die Referentin spannende Erkenntnisse zum besseren Verständnis der Gegenwart.
Prof. Dr. Silke Satjukow ist seit 2017 Inhaberin der Professur „Geschichte der Neuzeit“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.