Alljährlich gedenkt der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg am 26. Juni des Tages, an dem Martin Luther 1524 durch eine eindringliche Predigt in der Johanniskirche den Anstoß zur Reformation in Magdeburg gab. Magdeburg war damit die erste deutsche Großstadt, die sich zur Reformation bekannte. Sie wurde wegweisend für die reformatorische Bewegung in Norddeutschland und Skandinavien.
Das diesjährige Gedenken findet am Sonntag, dem 26. Juni 2022 um 19:00 Uhr in der Johanniskirche statt. Zu erleben ist dort das Musikerehepaar Dagmar und Lothar Jahn. Ihr Programm beschäftigt sich mit einem besonderen Aspekt der Reformation. Denn es geht um „Lieder und Leben der (Wieder-)Täufer“.
Im Zeichen der Reformation entwickelte sich die Bewegung der Täufer, die sich „Brüder in Christo“ nannten. Die um 1520 entstandenen Gemeinden lehnten die Kindstaufe ab, weil sie die Taufe mit einer bewussten Entscheidung für die Nachfolge Christi verbanden. Neben der Erwachsenentaufe waren es strikte Gewaltlosigkeit, das gemeinsame Abendmahl in beiderlei Gestalt, die Ablehnung jedes Eides und des Kriegsdienstes. Sie wurden von staatlichen Stellen, von Katholiken, Lutheranern und Reformierten blutig verfolgt.
Der Vortrag beleuchtet die Geschichte dieser Gemeinschaft. Dabei wird auch der schrecklich gescheiterte Versuch des Täuferreiches in Münster geschildert. Schließlich geht es um die immer noch existierenden Nachfahren der Täufer wie die Hutterer und die Amish People. Die Anschauungen der Täufer aber auch ihre Verfolgung drückt sich in einer reichen Liedkultur aus, die beispielhaft vorgestellt wird.
Die Lieder werden gesungen von Dagmar Jahn. Lothar Jahn begleitet sie auf verschiedenen historischen Saiteninstrumenten. Dr. Lothar Jahn studierte in Kassel Evangelische Theologie und Musik. Er ist promovierter Musikwissenschaftler und arbeitet freiberuflich als Kulturmanager, Musiker und Vortragsreisender. Dagmar Jahn ist ausgebildete Sängerin und arbeitet als Musiklehrerin.
Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Einlass ist ab 18:30 Uhr.
Die zu dem Zeitpunkt geltenden Corona-Schutzmaßnahmen sind unbedingt zu beachten.