Fast jedem Menschen ist jedoch schon Folgendes passiert: Er fährt auf der Autobahn und überholt einen mit Schweinen beladenen Viehtransporter und denkt ganz still in sich hinein: „Ach, die armen eingepferchten Tiere!“ Trotzdem bestellt er sich auf der nächsten Autobahnraststätte ein Schweineschnitzel, so groß wie ein Toilettendeckel.
Da kann man nur konstatieren: Reißaus Vernunft! Wie wäre es, wenn es genau umgekehrt wäre? Als Denkansatz sollten wir uns fragen: Würden Mäuse Menschenfallen aufstellen? Aber noch ärger sind doch Beziehungen von Mensch zu Mensch aufgestellt. Bar jeder Vernunft versucht doch der Mensch seinesgleichen irgendwie zu „Unvernünftigen“! Angeblich schuf Gott den Menschen nach seinem Ebenbild. Sicher, wenn es denn so gewesen ist, hat Gott fast an alles gedacht bei der Erschaffung: Kopf, Leib, Arme und Beine, nur die Vernunft als mentales Körperteil muss er irgendwann einmal vergessen haben. Wenn man das Hier und Heute einmal vernünftig betrachtet, kommt man nur zu einem Schluss: Die Unvernunft tritt einen gewaltigen Siegeszug an! Die sogenannten vielen „Unvernünftigen“ sind mit den sogenannten immer weniger werdenden „Vernünftigen“ im ständigen Clinch. Bald wird es wahrscheinlich nur noch „Nünftige“ geben, und jeder kann sich dann die zu ihm passende Vorsilbe auswählen. Also „Unver...“ oder eben „Ver...“! Man kann sicherlich sehr gespannt sein, wer im neuen Duokabarettprogramm mit Bernd Kurt Goetz und Frank Hengstmann siegt. Die Vernunft oder eben die Andere! Siegt die Vernunft, müssen wir nicht mehr ausreißen.