Als im Jahre 1930 ein junger Franzose, der sich als Schriftsteller Jaques Decour nennen wird, am Domgymnasium eine Stelle als Lehrer antritt, ahnt er noch nicht, daß ihm mit seinem auf den Magdeburger Erlebnissen basierenden Roman “Philisterburg” “eine der intelligentesten, tragischsten und komischsten Schilderungen der Zeit” gelingen wird. »Entschlossen, alles, was ihm begegnet, ganz sachlich zu beobachten, meidet er die Vorurteile, die sich gewöhnlich in die Betrachtung des deutschen Lebens mischen. Er hütet sich davor, wie ein Tourist auf seinem Weg immer bloß das vorfinden zu wollen, was er sich vor derAbreise vorgestellt hat.« (Louis Aragon) In seinem Tagebuch porträtiert er Lehrer und Schüler, Militärs und Zivilisten, Bürger und Proleten der Elbestadt und formt es zu einem faszinierenden Bild einer deutschen Kommune kurz vor Machtergreifung der Nationalsozialisten. Der Schriftsteller Stefan Ripplinger, der das soeben erschienene Werk des in Frankreich hochgeschätzten Decours für
Deutschland entdeckt und für “Die andere Bibliothek” übersetzt hat, wird daraus
lesen und sich der Diskussion stellen.